Schilddrüsenunterfunktion: Ursachen, Symptome, Behandlung und Langzeitfolgen
Die Schilddrüse ist ein kleines, schmetterlingsförmiges Organ an der Vorderseite des Halses, das eine zentrale Rolle im Stoffwechsel und Hormonhaushalt spielt. Eine Schilddrüsenunterfunktion – medizinisch Hypothyreose genannt – liegt vor, wenn die Schilddrüse nicht genügend Hormone produziert. Diese Hormone, insbesondere Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3), beeinflussen nahezu alle Körperfunktionen – vom Energieumsatz bis hin zur Herzfrequenz.
Was ist eine Schilddrüsenunterfunktion?
Bei einer Unterfunktion arbeitet die Schilddrüse verlangsamt oder stellt ihre hormonproduzierende Tätigkeit teilweise oder ganz ein. Die häufigste Ursache ist die chronische Autoimmunthyreoiditis Hashimoto, bei der das Immunsystem die Schilddrüse angreift. Weitere Ursachen können Operationen, Bestrahlungen, Jodmangel, bestimmte Medikamente (z. B. Lithium oder Amiodaron) oder angeborene Fehlfunktionen sein.
Symptome und Probleme
Da Schilddrüsenhormone an vielen Körperprozessen beteiligt sind, zeigt sich eine Unterfunktion oft unspezifisch:
- Extreme Müdigkeit, übermäßig schnelle Erschöpfung
- Depressive Verstimmung
- Antriebsmangel
- Desinteresse
- Konzentrationsstörungen, „Gehirnnebel“
- Gewichtszunahme trotz unveränderter Ernährung
- Kälteempfindlichkeit
- Trockene Haut, brüchige Nägel, Haarausfall
- Verstopfung
- Zyklusstörungen bei Frauen, verminderte Fruchtbarkeit
- Bradykardie (verlangsamter Herzschlag)
- Heisere Stimme, geschwollene Gesichtszüge
- Kopfschmerzen
- Appetitlosigkeit
- Geschwollenes Gesicht, geschwollene Zunge und Augenpartien
Besonders tückisch: Die Symptome entwickeln sich schleichend und werden oft fälschlich auf Stress, Alter oder andere Ursachen zurückgeführt.
Medizinische Behandlung
Die Standardtherapie besteht in der lebenslangen Einnahme von Levothyroxin (L-Thyroxin), einem synthetischen Hormon, das dem körpereigenen T4 entspricht. Ziel ist es, den Hormonspiegel im Blut zu normalisieren und die Symptome zu beseitigen.
- Die Dosierung wird individuell angepasst, basierend auf Blutwerten (v. a. TSH, freies T4) und subjektivem Befinden.
- Die Einnahme erfolgt meist morgens auf nüchternen Magen, mindestens 30 Minuten vor dem Frühstück.
- Regelmäßige Kontrollen (alle 6–12 Monate) sind wichtig, um eine stabile Einstellung sicherzustellen.
Bei seltenen Fällen, in denen auch T3 betroffen ist, kann zusätzlich Liothyronin gegeben werden.
Eine nicht oder unzureichend behandelte Schilddrüsenunterfunktion kann erhebliche gesundheitliche Folgen haben:
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Erhöhtes Risiko für Hypertonie, verlangsamten Herzschlag, Herzinsuffizienz und Fettstoffwechselstörungen.
- Kognitive Einschränkungen: Gedächtnisprobleme, verlangsamtes Denken.
- Infertilität und Schwangerschaftskomplikationen (Fehlgeburten, Entwicklungsstörungen beim Fötus).
- Myxödem: In schweren Fällen lebensbedrohlicher Zustand mit Bewusstseinstrübung, Hypothermie, Hypoventilation.
- Psychische Erkrankungen: Depression, Reizbarkeit, soziale Rückzugsneigung.
Bestehen Langzeitrisiken bei gut eingestellter Therapie - wichtig für die Private Krankenversicherung (PKV)?
Wenn die medikamentöse Einstellung gut gelingt, sind Langzeitrisiken in der Regel nicht zu erwarten. Menschen mit gut behandelter Hypothyreose können ein völlig normales Leben führen – ohne Einschränkungen in Lebenserwartung oder Lebensqualität.
Wichtig bleibt:
- Regelmäßige ärztliche Kontrollen, um Unter- oder Überdosierungen frühzeitig zu erkennen.
- Aufmerksamkeit bei Lebensumständen, die den Hormonbedarf verändern können (z. B. Schwangerschaft, Wechseljahre, Gewichtsveränderungen).
- Vermeidung von Wechselwirkungen mit Medikamenten oder Nahrungsergänzungsmitteln (z. B. Eisen, Kalzium, Soja).
Abgrenzung Hashimoto / Schilddrüsenunterfunktion
Die Hashimoto-Thyreoiditis und die Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) stehen in engem Zusammenhang, sind aber nicht dasselbe. Hier eine klare Abgrenzung:
Definitionen
- Hashimoto-Thyreoiditis
→ Eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Schilddrüse angreift.
→ Es kommt zu einer chronischen Entzündung, die allmählich das Schilddrüsengewebe zerstört. - Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
→ Ein Zustand, bei dem die Schilddrüse nicht genügend Schilddrüsenhormone (T3, T4) produziert.
→ Kann viele Ursachen haben – Hashimoto ist die häufigste davon.
Fazit
Die Schilddrüsenunterfunktion ist eine häufige, aber gut behandelbare Erkrankung. Unbehandelt kann sie zu schweren körperlichen und seelischen Beschwerden führen, doch mit der richtigen Therapie sind Betroffene in der Regel beschwerdefrei. Entscheidend ist eine frühzeitige Diagnose, eine individuell angepasste Hormonersatztherapie und die regelmäßige ärztliche Überwachung.
Wer gut eingestellt ist, muss keine Langzeitfolgen befürchten – und kann mit seiner Schilddrüsenunterfunktion in jeder Lebensphase gut leben.
Unsere Anfrage an die Privaten Krankenversicherer (PKV) zur Schilddrüsenunterfunktion lautete:
"weiblich
Geb.: 01.01.2000
KV-Voll
Unternehmensberater
170 cm
65 kg
ausschließliche Erkrankungen:
Schilddrüsenunterfunktion - L-Thyroxin 75 pro Tag, keinerlei Beschwerden"
Allianz PKV
"Hypothyreose; RZ für GSB70: 70,72 EUR
RZ für GSUB90: + 8,61 EUR
RZ für GSUB100: + 4,45 EUR
vielen Dank für Ihre Risikovoranfrage und das damit verbundene Interesse an einer privaten Krankenversicherung
der Allianz. Das Ergebnis der Risikovorprüfung wurde auf Grundlage der nachfolgenden Gesundheitsangaben ermittelt.
Folgende Unterlagen lagen vor:
Werden im Antrag abweichende oder unvollständige Angaben gemacht, führt dies zu abweichenden Prüfergebnissen
und das Ergebnis der Risikovorprüfung wird ungültig.
Bitte reichen Sie den Antrag innerhalb der nächsten 4 Wochen ein. Legen Sie das vollständige Risikoergebnis
und alle ärztlichen Unterlagen mit bei.
Für eine schnelle Bearbeitung des Antrags gehen Sie bitte wie folgt vor:
1. Ergänzen Sie alle Angaben des Antragstellers.
2. Kreuzen Sie die gewünschten Tarife an.
3. Lassen Sie das Risikoergebnis unterschreiben.
Das Risikoergebnis und die Versicherungsnummer (AK-...) übernehmen Sie in den Antrag.
• Dieses Risikoergebnis gilt vorbehaltlich unserer Annahme- und Verkaufsrichtlinien, sowie der
Bonitätsprüfung.
• Abweichende Angaben im Antrag führen ggf. zu abweichenden Prüfungsergebnissen.
• Ein Antrag inkl. beantworteter Gesundheitsfragen muss innerhalb von 4 Wochen mit diesem Risikoergebnis
eingereicht werden. Alle ärztlichen Unterlagen und Berichte müssen vollständig und ungeschwärzt
beiliegen.
• Alle Dokumente und Unterlagen werden automatisch nach 4 Wochen gelöscht, sofern kein
Antrag eingeht."
Axa / DBV PKV
"vielen Dank für die eingereichte Vorabanfrage und das entgegengebrachte Interesse an unserem Unternehmen.
Bei unserer Risikoentscheidung sind wir von folgenden Angaben ausgegangen:
Geschlecht: männlich
Alter: 25 Jahre
Größe: 170 cm
Gewicht: 65 kg
Wir können Ihnen folgende Risikoentscheidung mitteilen:
Eine Annahme ist zu normalen Bedingungen möglich.
Wir setzen voraus, dass aktuell keine Hashimoto Erkrankung besteht."
Barmenia Gothaer PKV
"danke für Ihre Anfrage zur Barmenia Krankenversicherung.
RiVo Nummer: 248268
Nach den bisher vorliegenden Informationen kann eine Annahme ohne Erschwernis erfolgen, wenn uns von der Kundin bestätigt wird, dass keine Knoten oder Zysten an der SD bestehen
Auf einen erforderlichen Risikozuschlag in Höhe von circa 5 % wegen der Schilddrüsenerkrankung wird verzichtet.
Bitte reichen Sie für die abschließende Prüfung einen rechtsverbindlichen Antrag ein.
Sollten Eigenangaben oder Selbstauskünfte im Rahmen der Risikovorabanfrage geprüft worden sein, lassen Sie diese bei Antragstellung mit aktuellem Datum (neu) unterschreiben.
Bitte fügen Sie diese E-Mail dem zukünftigen Antrag bei."
Hallesche PKV
"Gerne haben wir die Unterlagen geprüft. Unser Ergebnis: Wir können Ihre Kundin ohne Einschränkungen
versichern, unter der Voraussetzung, dass zur Schilddrüsenunterfunktion "keine Struma/kein Kropf" angegeben
werden kann.
Lassen Sie uns nun "Nägel mit Köpfen machen" und schicken Sie möglichst rasch den Antrag. Wir entscheiden
dann schnell über den Vertragsschluss."
LKH - Landeskrankenhilfe PKV
"wir bedanken uns für Ihre Risikovoranfrage und das Vertrauen in die LKH. Ihr Vorgangszeichen lautet: V-10005727-000-4. Wir bitten Sie, dieses Vorgangszeichen bei der Antragstellung anzugeben.
Vorbehaltlich einer vollständigen Antragsprüfung freuen wir uns Ihnen mitteilen zu können, dass wir Ihrer Kundin den gewünschten Versicherungsschutz ohne Einschränkungen und Zuschläge anbieten können."
R+V PKV
"vielen Dank für die eingereichten Unterlagen zur Risikovorprüfung. Wir kommen zu folgender vorläufigen Einschätzung:
Der Anhang Ihrer Risikovorabanfrage beinhaltete 8 Seiten. Mit Daten gefüllt waren lediglich die ersten zwei Seiten. Auf den Zusatzerklärungen konnten wir keine Angaben feststellen, wir bitten um Überprüfung.
Tarif: TN_U
Zuschlag: 25,40 EUR
Krankheiten und Funktionsstörungen der Schilddrüse einschl. Folge
Tarif: 10U
Leistungsausschluss
Krankheiten und Funktionsstörungen der Schilddrüse einschl. Ursachen und Folgen
Tarif: TE06
ohne Bedenken
Tarif: PPN
ohne Bedenken
Die Einschätzung gilt unter Vorbehalt unserer Annahmerichtlinien. Wir freuen uns auf Ihren Antrag.
Sofern Sie mit den o.g. Bedingungen einverstanden sind, übernehmen Sie den Risikozuschlag mit der Diagnose in den Antrag. Alternativ kann diese Mail, vom Kunden unterschrieben, dem Antrag beigefügt werden.
Bitte reichen Sie folgende Unterlagen mit dem R+V-Antrag ein:
- Servicenummer: 170625407je
- den kompletten Schriftwechsel mit nicht anonymisierten Befundberichten
- vollständige Gesundheitsangaben im Antrag;
ein Verweis auf diese Vorabanfrage ersetzt die vollständige Gesundheitserklärung nicht.
- Kopie Gewerbeanmeldung bei Selbständigen
Die Voreinschätzung basiert auf den vorgelegten Unterlagen, die eine vollständige Risikoprüfung nicht ersetzt.
Sollte das Ergebnis der abschließenden Antrags-/Risikoprüfung ungünstiger ausfallen, insbesondere durch abweichende Informationen oder zusätzliche Erkenntnisse, so werden wir umgehend mit Ihnen Kontakt aufnehmen.
Der Versicherungsvertrag kommt erst zustande, wenn der Versicherungsschein übermittelt wird oder die R+V Krankenversicherung AG schriftlich die Annahme des Antrages erklärt."
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